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Gâmia d-Azhar. KAIRO. 74. Route. 469

Gegenüber dem Eingang der Hamzâwi gelangt man in die
Schâria es-Sanâdikîje (Pl. E 3), den auch Sûk es-Sudân gen. Markt
für Waren aus dem Sudan (Gummi, Dûmpalmnüsse u. a.). Die
Schâria el-Halwagî (Pl. E 3), die letzte Seitengasse l. von der
Schâria esch-Scharawâni (S. 468) der nächste Zugang zu der alten
Universität, ist der Sitz der Buchhändler (über zwanzig Läden).

In der Schâria el-Azhar, hinter der unansehnlichen Moschee
des Mohammed Bey Abû Dahab
(1770), ist der Haupteingang
der Azhar-Moschee.

Die *Gâmia el-Azhar (Pl. E 3, 4; Eintritt, nur ohne photo-
graph.
Apparat, s. S. 464), die blühende, das bedeutendste Bau-
denkmal
aus der Fâtimidenzeit, wurde 973 von Gôhar (S. 465) voll-
endet
, 988 durch den Kalifen el-Azîz zur Universität bestimmt,
nach dem Erdbeben von 1302 durch den Emir Salar größtenteils
erneut. Das ehrwürdige Gebäude, dessen Kern in dem regelmäßigen
Rechteck seines Grundrisses noch leicht zu erkennen ist, hat durch
den reichen Abd er-Rahmân Kichja (1759) abermals erhebliche
Veränderungen erlitten. Die alte Universität gilt noch jetzt für
die hervorragendste im Gebiet des Islams, 1909 zählt man 10000
Studenten (mugâwirîn) und 319 Dozenten (schêchs); Rektor ist
der Schêch el-Azhar.

Neben der von Abbas II. (S. 466) im neuarabischen Stil errichteten
NW.-Fassade ist das Bâb el-Muzejinîn (Barbiertor), der jetzige Haupt-
eingang
, aus der Zeit Abd er-Rahmân’s, wo man einen Führer erhält.
An den Torweg grenzt r. die von Abd er-Rahmân restaurierte Mesgid
Taibarsîje
, mit prachtvoller mosaikenreicher Gebetnische (mihrâb) von
1809; l. die ebenfalls aus dem XIV. Jahrhundert stammende Zâwijet el-
Ibtighâwîje
(jetzt Bibliothek).

Das mitsamt dem angrenzenden Minarett von Kâït Bey (S. 480) er-
baute
schöne Innenportal mündet auf den von fünf! Minaretten überragten
Haupthof (sahn, S. 466), welchen stets Studentengruppen, meist nach der
Nationalität getrennt, beleben. Die unter Tewfik (S. 466) erneuten Säulen-
hallen
weisen über dem bei den Schiiten beliebten persischen Kielbogen
eine zierliche Wanddekoration mit Nischen und Medaillons auf, den
oberen Abschluß bildet ein Zinnenkranz. Die Seitenlîwâne an der NO.-
und SW.-Seite des Hofes sind als Schlaf- und Arbeitsräume (riwâk) unter
die Studenten nach Ländern oder Provinzen verteilt. Der Reinigungshof
(S. 65), hinter dem n.ö. Seitenliwân, stammt aus der Zeit Kâït Bey’s.

Der ca. 90m lange und 70m breite Hauptlîwân, das Sanktuarium
an der SO.- Seite des Hofes, mit 140 antiken und byzantinischem Marmor-
säulen
, bildet den Hauptlehrsaal (Do. und im Fastenmonat Ramadan finden
keine Vorlesungen statt). Die niedrige vordere Hälfte, mit vier stark
restaurierten Arkadenreihen, gehört zum ältesten Bau, die Kuppel der
Vorhalle, das auf zwei Säulenreihen ruhende breite Querschiff und die
Kuppel vor dem alten Mihrâb deuten auf das Vorbild der Kairouaner
Sidi Okba-Moschee (S. 391) hin. Die erhöhte hintere Hälfte, mit zwei
Gebetnischen, ist eine Zutat Abd er-Rahmân’s.

Die verfallene Okella Kâït Bey’s (1496), hinter der Südecke
der Universität, mit Sebîl (S. 467), zeichnet sich durch die überaus
zierliche Dekoration der Fassade aus.

Wir wenden uns nunmehr in die nördl. Hälfte der alten Fâ-
timidenstadt
. In der Schâria el-Gohergîje (Pl. E 3), der